Mutterkühe und Herdenschutzhunde

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Mutterkühe und Herdenschutzhunde

Was Sie beachten müssen, wenn Sie auf der nächsten Wanderung einer Mutterkuhherde oder Herdenschutzhunden begegnen.

Mutterkühe und Rindvieh

Pünktlich zum Start der Wandersaison zieht es nicht nur Wanderfans, sondern auch Tausende Nutztiere auf die Schweizer Alpen. Damit die Begegnung mit Kühen und ihren Kälbern friedlich abläuft, gilt es, ein paar Grundregeln zu beachten. In Zusammenarbeit mit dem Verein Mutterkuh Schweiz haben wir die wichtigsten Tipps im zweiten Video der Serie «Like to Hike» zusammengestellt.

Like to hike Begegnungen Mutterkühe

Richtiges Verhalten bei Querung von Weiden mit Rindvieh

Wichtig zu wissen ist, dass von reinen Milchkuh- oder Jungrindherden sehr selten eine Gefahr für Wandernde besteht. Im Normalfall sind Kühe ruhig, neugierig und nicht gefährlich. Bei gemischten Herden mit Kälbern (Mutterkuh-Herden) allerdings gilt es einige wichtige Regeln zu beachten. Denn Mutterkühe verteidigen aufgrund ihres Mutterinstinktes ihre Kälber gegen mögliche Gefahren.

Wenn Sie eine Weide betreten:
Beachten Sie die Informationstafeln. Verhalten Sie sich ruhig, scheuchen Sie die Tiere nicht auf und verängstigen Sie sie nicht. Schliessen Sie das Gatter und folgen Sie dem Wanderweg auf der Weide. Im Allgemeinen sind Kühe neugierig und nicht gefährlich.    

Wenn die Kühe Ihnen den Weg versperren: 

Bleiben Sie ruhig. Bleiben Sie wenn möglich auf dem Wanderweg. Stehen Kühe auf dem Wanderweg, halten Sie Abstand zu ihnen und gehen Sie lieber um die Herde herum als mitten durch. Erschrecken Sie die Tiere nicht und drehen Sie ihnen nicht den Rücken zu.  

Wenn Sie Ihren eigenen Hund dabei haben:
Nehmen Sie ihn an die Leine und halten Sie ihn unter Kontrolle. Hunde erregen bei Kühen, Rindern und Stieren erhöhte Aufmerksamkeit und wecken ein Abwehrverhalten. Nehmen Sie Ihren Hund auf die der Herde abgewandte Seite, so dass er nicht sichtbar ist. Falls Kühe Ihren angeleinten Hund angreifen, lassen Sie ihn los, damit er fliehen kann. Ein Hund ist meist schnell genug, um einem Kuhangriff auszuweichen.  

Wenn die Kühe sich drohend oder gar aggressiv verhalten:

Drohgebärden von Kühen zeichnen sich durch Heben und Senken des Kopfes, Schnauben, Scharren und Brüllen aus. Bemerken Sie diese Alarmsignale, verlassen Sie die Weide langsam rückwärts. Schnelle Bewegungen wirken auf Kühe bedrohlich. 

Versuchen Sie niemals, Kälber zu berühren oder zu streicheln: Wie niedlich diese Kälbchen aussehen. Mutterkühe, die bis zu 600 kg wiegen können, verteidigen ihre Nachkömmlinge gegen jede gefühlte Attacke. Deshalb ist es tabu, sich den Kälbchen zu nähern oder sie sogar anfassen zu wollen.

Beachten Sie die Warntafel bei Weiden. Hier Flyer ansehen.

Herdenschutzhunde

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Herdenschutzhunde

Wenn man als Wanderer die Grundregelnbeachtet, sollten allfällige Begegnungen zwischen Mensch und Tier friedlich verlaufen. Informieren Sie sich zudem bereits mit Hilfe der Karten, wo Sie auf von Hunden geschützte Herden treffen können. 

Durch die Rückkehr von Grossraubtieren wie Wolf, Bär und Luchs brauchen Nutztiere auf Weiden wieder mehr Schutz. In der Schweiz sind dafür rund 250 Herdenschutzhunde auf 100 Alpen im Einsatz, die ihre Arbeit selbstständig und instinktsicher verrichten. Unbekanntes im Umfeld der Herde, und dazu gehören auch Wandernde, wird von den imposanten Hunden von der Herde ferngehalten, bis sie sich sicher sind, dass ihren Schützlingen keine Gefahr droht. Diese Arbeitsweise der Herdenschutzhunde gilt es zu respektieren und Herde sowie Hunde möglichst wenig zu stören.

Wo sind die Herdenschutzhunde?

Auf dieser Karte sehen Sie gelb markiert die Alpweiden, wo sich Herdenschutzhunde aktuell aufhalten.

Verhaltensregeln bei der Begegnung mit Herdenschutzhunden

Wenn Sie eine von Herdenschutzhunden geschützte Weide betreten:

Die Informationstafeln weist auf den Zugang zur beschützten Weide hin. Bleiben Sie zuerst einige Zeit ruhig stehen, damit die Hunde die Situation einschätzen können. Verhalten Sie sich langsam und ruhig, scheuchen Sie die Tiere nicht auf und verängstigen Sie sie nicht. Sind Sie mit dem Bike unterwegs, steigen Sie ab und schieben Sie das Rad, als Fussgänger verlangsamen Sie ihr Tempo.  

Wenn ein Herdenschutzhund bellt, in Ihre Richtung rennt und Ihnen den Weg versperrt:
Bleiben Sie ruhig und geben dem Hund Zeit, zu kontrollieren, dass Sie keine Gefahr für seine Herde darstellen – dies ist seine Arbeit. Halten Sie Distanz zu den Tieren und vermeiden Sie Provokationen mit Stöcken und schnellen Bewegungen. Hat sich der Herdenschutzhund beruhigt, setzen Sie Ihren Weg fort. Umgehen Sie nach Möglichkeit die Herde weiträumig. Streicheln oder Füttern Sie die Hunde nicht.  

Wenn Sie Ihren eigenen Hund dabei haben:
Hunde erregen bei Herdenschutzhunden ein verstärktes Abwehrverhalten, da sie dem Wolf ähnlich sind. Dies kann zu gefährlichen Situationen führen. Nehmen Sie Ihren Begleithund an die Leine und halten Sie ihn unter Kontrolle. Versuchen Sie nicht, mit Ihrem Hund eine geschützte Herde zu durchqueren, sondern umgehen sie diese. Im Zweifelsfalle kehren Sie um. Falls Herdenschutzhunde Ihren angeleinten Hund angreifen, lassen Sie diesen los – die Hunde regeln ihre Rangordnung rasch selbst. Nach Möglichkeit sollten Sie in Gebieten mit Herdenschutzhunden Ihren Hund zu Hause lassen oder eine andere Route wählen.  

Wenn Sie den Herdenschutzhund als Bedrohung wahrnehmen:

Vermeiden Sie Augenkontakt mit dem Hund, aber drehen Sie diesem auch nicht den Rücken zu. Beruhigt sich ein Herdenschutzhund über längere Zeit nicht, obwohl Sie ruhig in Distanz zur Herde abwarten, so ziehen Sie sich zurück.

Kurse zum Thema

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Die Luzerner Wanderwege bieten je einen Halbtageskurs zum Thema "Sichere Begegnung mit Mutterkühen" und "Umgang mit Herdenschutzhunden" an. In Theorie und Praxis direkt bei der Herde erfahren Sie vom Landwirt und einer Fachperson, was Sie beachten müssen und erhalten wertvolle Tipps.

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